Geschichte(n) vom Förderverein Esche-Museum e.V.
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Entwicklung des Limbacher Postwesens
01.12.1850Errichtung der ersten Postexpedition in Limbach. Vorher wurde ungefähr 14 Jahre lang ankommende und abgehende Korrespondenz durch einen Boten von Chemnitz besorgt - zuerst wöchentlich einmal, dann zweimal und schließlich täglich. Die Postexpedition befand sich im Hause des Sattlers Börngen in der Schulstraße (heute Lindenaustraße). Ihre Leitung wurde dem Apotheker August Schmalz (im Hause der heutigen Kronenapotheke) anvertraut, der die postalischen Geschäfte mit Hilfe eines Postschreibers nebenbei betrieb.
Bild 1: Mietpostgebäude Poststraße 15 um 1880
Bild 1: Mietpostgebäude Poststraße 15 um 1880
Bild 2: Postgebäude Moritzstraße 13 um 1911
Bild 2: Postgebäude Moritzstraße 13 um 1911
Gleichzeitig Einrichtung einer Fahrpost zwischen Limbach und Chemnitz, die einmal pro Tag und schon drei Jahre später zweimal am Tag verkehrte.
1857Der Apotheker Schmalz verkauft die Apotheke und betreibt die Postexpedition im Gasthaus „Stadt Mannheim“ als Hauptgeschäft.
1859Die Postexpedition wird zum Postamt 2. Klasse. Einsatz von achtsitzigen Postwagen an Stelle der bisherigen kleineren Wagen.
1862Umzug in das Haus des verstorbenen Schmiedemeisters Kießling, Poststraße (heute Kellerberg).
Ab 1863fahren die Postwagen dreimal täglich nach Chemnitz. Außerdem Fahrpost mit Personenbeförderung nach Burgstädt, Siegmar und Wüstenbrand.
1870Aufnahme des Postanweisungsverkehrs
1871Nach Eröffnung der Eisenbahnlinie Limbach-Wittgensdorf Einstellung der Fahrposten bis auf die Fahrpost nach Wüstenbrand, die noch bis 1913 fährt. Die Post wird mit der Eisenbahn befördert. Eine Botenpost tritt an die Stelle der Fahrpost nach Burgstädt (bis 1889).
1876Vereinigung der Telegraphenstation - bisher in der Gemeindeverwaltung - mit dem Postamt
1880Verlegung des Postamts in ein neues vom Baumeister Poser erbautes Mietpostgebäude (Poststr. 15) gegenüber dem alten Gebäude
28.11.1888Eröffnung der Fernsprechvermittelungsstelle mit 46 Sprechstellen. Um 1900 waren etwa 200 End- und 80 Nebenstellen angeschlossen.
1890, 1901Wegen des zunehmenden Postverkehrs größere Um- und Erweiterungsbaumaßnahmen des Postamts
1911Errichtung eines neuen reichseigenen Postgebäudes in der Moritzstraße 13
1927Der Einsatz großer Postkraftwagen, die werktäglich viermal zwischen Limbach und Chemnitz verkehren, löst die Beförderung der Postsachen mit der Eisenbahn zum größten Teil ab.
Februar 1929Inbetriebnahme des Selbstanschlussamts mit 2534 Teilnehmeranschlüssen auf dem Postgrundstück in der Moritzstraße. Es umfasste außer Limbach auch Hartmannsdorf, Mühlau, Röhrsdorf, Kändler, Mittelfrohna, Niederfrohna, Pleißa, Bräunsdorf, Meinsdorf und Rußdorf.
Das Limbacher Postamt ist auch für den Postverkehr mit den genannten Ortschaften zuständig, die früher von einem Landbriefträger versorgt wurden.
Oberfrohna gehörte bis 1869 postalisch zu Limbach, in diesem Jahr erhielt es ein eigenes Postamt.
Personalentwicklung im Postamt Limbach
1860187018801890190019101920
4102130407699

Der Postverkehr in Zahlen zeigt die wirtschaftliche Entwicklung des Ortes: Ständiges Wachstum bis zum Ersten Weltkrieg, dann ein Rückgang, die Erholung nach dem Ersten Weltkrieg und der stürmische Aufschwung bis 1928 (Fernverkehr umfasst Vororts-. Bezirks- und Fernverkehr).

Postverkehr in Zahlen
JahrBriefpostPaketeFernsprechverkehrTelegramme
EingangAbgangEingangAbgangOrtsverkehrFernverkehrEingangAbgang
1874161.280152.83817.71225.164
1880259.740203.88629.10949.9322.1901.825
1890701.792648.83063.39090.0865.4754.745
1900999.180891.80078.512116.813565.278179.1517.4576.005
19132.485.3001.638.800167.757235.1751.003.949309.97111.7739.321
19191.932.8171.214.38094.776113.1641.596.556660.96020.56716.864
19242.007.6751.414.740177.415294.9261.322.463478.26112.27410.989
19282.433.0901.728.275216.763335.3461.669.886534.91612.85712.206
19322.900.2902.420.315145.149257.3611.432.524383.1964.8965.904
VerfasserUrsula Ziemert
Quellen
  • [1] Heimat-Festschrift des Limbacher Tageblatts zum 50jährigen Stadtjubiläum, Juni 1933

Die Informationen zur Heimat- und Industriegeschichte der Region Limbach sind von Mitgliedern des Fördervereins gesammelt und für die Besucher des Esche-Museums aufbereitet worden. Das Internetangebot umfasst nur eine Auswahl von Beiträgen und soll Anregung sein, sich bei einem Besuch des Esche-Museums vor Ort eingehender zu informieren.

Hinweise und geeignete Dokumente zum angesprochenen Themenkreis nehmen wir jederzeit gern entgegen.

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