Rund- und Kettenstuhlfabrik von Wallmuth Wünschmann in Limbach |
„Dieses Etablissement befindet sich in dem Dorfe Limbach bei Chemnitz und besteht aus einem Wohngebäude, einer mit ersterem zusammenhängenden Werkstelle mit eingebauter Schmiede und einem Maschinenhause. Hierzu gehört noch Garten und Feld. | ||
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Es beschäftigt sich ausschließlich mit der Fabrikation von Rund- und Kettenstühlen und hat in der Herstellung derselben große Vollkommenheit erreicht, so dass seine Erzeugnisse großen Ruf erlangten, welches die bedeutenden Aufträge beweisen, die nicht nur aus dem Inlande fortwährend bei der Fabrik einlaufen, sondern auch aus verschiedenen Gegenden Deutschlands, namentlich aus Hanau bei Frankfurt am Main, ferner aus Böhmen, Russland und Polen, und welche in nächster Zeit bedeutende Vergrößerungen des Geschäfts nöthig machen dürften. Die Rundstühle, auf welchen in den wohl renommirten Fabriken der Herren Esche in Limbach gearbeitet wird, stammen sämmtlich aus der Werkstatt des Herrn Wünschmann. | ||
Uebrigens sind sowohl die Rund- als Kettenstühle dieses Etablissements stets nach neuester Construction gebaut, da der Besitzer alle Fortschritte in dieser Branche fortwährend mit aufmerksamem Auge verfolgt und jede neu auftauchende Verbesserung sogleich anzuwenden sucht, so wie nur die Ueberzeugung vorhanden ist, dass es auch wirklich eine Verbesserung genannt werden kann. | ||
Das Etablissement besitzt eine Dampfmaschine von vier Pferdekraft, aus der Fabrik von Rudolph Beck in Chemnitz. Beschäftigung finden hier fortwährend sechzehn Leute. | ||
Besitzer des Etablissements ist Herr Wallmuth Wünschmann, welcher es im Jahre 1850 gründete.“ [1] | ||
1850 | gründete Wallmuth Wünschmann sein Unternehmen vermutlich an der Frohnaer Straße 41, der heutigen Straße des Friedens 41. | |
Der Vergleich des Bildes 2 mit dem historischen Bild 1 könnte der Beweis für den ursprünglichen Firmenstandort sein, eine sichere Quelle zum Firmenstandort konnte nicht gefunden werden. | ||
Um 1885 | erfolgt der Umzug der Firma in die Weststraße 27. | |
Im Adressbuch für Limbach in Sachsen für das Jahr 1887 [3] wird als Standort der Firma Wallmuth Wünschmann die Weststraße 27 genannt und die Frohnaer Straße 41 als Wohnung des Maschinenfabrikanten Louis Robert Strauch. | ||
In den Adreßbüchern für Limbach, Oberfrohna, Mittelfrohna, Kändler, Pleißa und Rußdorf von 1908 und 1912 [4] wiederholen sich die Angaben zur Firma Wünschmann. Spätere Angaben wurden nicht mehr gefunden, aber in den genannten Adreßbüchern der Jahre 1912 und 1937 taucht der Name (Friedrich) Paul Wünschmann als Mitinhaber der Firma Ernst Saupe, Maschinenfabrik, Karlstraße 29/31 auf. | ||
Auf dem Gelände an der Frohnaer Straße 41 befand sich laut Eintragungen in den Adressbüchern ab 1908 die Maschinenfabrik Louis Strauch. Hinweise auf die Existenz dieser Firma finden sich bis 1926. | ||
1997-1998 | Im diesem Zeitraum wurde das Wohnhaus an der Front zur Straße des Friedens abgerissen. Das Hintergebäude dient heute zu Wohnzwecken. |
Verfasser | Frank Winter |
Quellen |
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Bilder |
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Die Informationen zur Heimat- und Industriegeschichte der Region Limbach sind von Mitgliedern des Fördervereins gesammelt und für die Besucher des Esche-Museums aufbereitet worden. Das Internetangebot umfasst nur eine Auswahl von Beiträgen und soll Anregung sein, sich bei einem Besuch des Esche-Museums vor Ort eingehender zu informieren.
Hinweise und geeignete Dokumente zum angesprochenen Themenkreis nehmen wir jederzeit gern entgegen.