Kirchengeschichte Limbach-Oberfrohna-Kändler-Rußdorf |
Stadtkirche Limbach | ||
1346 | Eine Urkunde in den Meißner Bistumsmatrikeln belegt die Existenz einer Kirche in Limbach. | |
1511 | Bau einer festen Kirche in Limbach | |
1539 | Auf Befehl des Landesherrn Herzog Heinrich des Frommen Einführung der Reformation in Limbach. Letzter „päpstlicher Priester“: Plesig von Clausnitz div> Erster evangelischer Pfarrer: Mathäus Vogel div> Das Kirchspiel Limbach mit Kändler, Mittelfrohna, Niederfrohna und Kreuzeiche gehört zum Kirchenbezirk Chemnitz. | |
1760 | Die große Glocke der Limbacher Kirche stürzt - vermutlich durch Schuld österreichicher Soldaten, die auf dem Turm postiert waren - auf den Fuß des Glockenstuhles, ohne Schaden zu nehmen. Die mittlere und kleine Glocke werden eingeschmolzen und neu gegossen. | |
1767 | Das Pfarrhaus der Limbacher Kirche wird von Grund auf neu errichtet. | |
1768 | Zwischen Kirche und Fronfeste wird das Kantoratsgebäude (Kantorschule) gebaut. | |
1811 | Klassizistischer Umbau der Limbacher Kirche, Johann Samuel Esche stiftet den Altar mit Marmorplatte, Aufbau mit Säulenschäften, Kapitellen, Kanzel, Kanzeldeckel, klassischem Giebeldreieck. | |
1835 | Der überfüllte 2. Friedhof wird geschlossen und ein neuer zwischen heutiger Jägerstraße und Anna-Esche-Straße angelegt. | |
1877-1887 | Das Kirchspiel Limbach gehört zur Ephorie Stollberg. | |
1886 | Am 07. 05. erfolgt die Einweihung des neuen Friedhofes an der Hohensteiner Straße, erstes Begräbnis: Brauereibesitzer Nötzel | |
1889 | In Limbach wird das kirchliche Kantorat begründet. Der Komponist J. F. Pache wird in Limbach als erster akademisch gebildeter, rein kirchlicher Kantor ohne Schulamt eingewiesen. Die Kirchenmusik verbessert sich schlagartig quantitativ und qualitativ. | |
Am 11.08.: Kirchenvorstandswahl für Oberfrohna | ||
Am 21.10.: Erste Kirchenvorstandssitzung im Schulhaus Oberfrohna | ||
1890 | Am 01. 01.: Auspfarrung von Oberfrohna aus der Kirchgemeinde Limbach | |
1894 | Anbau eines repräsentativen Portals an die Limbacher Kirche. Durch den neu gewonnenen Raum können über dem Portal eine neue größere Orgel und darunter ein Heizungskeller eingebaut werden. Die Emporen werden umgebaut, um die Akustik zu verbessern. | |
1899 | Der hohe, spitze Turm der Limbacher Kirche wird abgenommen und durch einen Dachreiter mit geschweifter Haube ersetzt. | |
1900 | Am 01. 01.: Auspfarrung von Kändler aus der Kirchgemeinde Limbach. Die Kirchgemeinde Kändler hält Gottesdienst im Schulhaus und in Limbach, da die eigene Kirche noch nicht steht. Im März ist in Kändler Glockenweihe. Die Glocken werden auf einem Gerüst auf dem Friedhof aufgehängt. Am 28. März: Weihe eines neuen Geläutes aus drei Glocken in der Limbacher Kirche. Jede Glocke ist mit einem geistlichen Symbol und einem Bibelspruch verziert. | |
1905 | Gründung des Posaunenchores der Limbacher Kirchgemeinde. | |
1917 | Das bronzene Geläut der Limbacher Kirche muss dem Reichsmilitärfiskus übergeben werden. Eine Glocke wurde vor dem Einschmelzen bewahrt. | |
1920 | Weihe des neuen Geläutes. Stifter ist Fabrikant, Stadtrat und Kirchenvorstandsmitglied Arno Scherf. | |
1934 | Die „Eschekapelle“ an der Ostseite der Limbacher Kirche wird abgetragen. | |
1942 | Die Glocken der Stadtkirche Limbach müssen für Kriegszwecke abgeliefert werden, nur die kleine Glocke bleibt. | |
1950 | Am 20. 06.: Begrüßung von zwei neuen Bronzeglocken (Töne d und h) für die Stadtkirche Limbach, gegossen in der Glockengießerei Schilling & Söhne in Apolda. 24. 09.: Glockenweihe | |
1951 | Frühjahr Weihe der großen Glocke (Ton fis) der Stadtkirche Limbach | |
1952 | Durch die starke politische Beeinflussung erfolgen in Limbach 288 Kirchenaustritte. Von ca. 17500 Einwohnern Limbachs sind trotzdem noch 13500 Mitglied der evangelisch-lutherischen Kirche. | |
1955 | Eine Schwerhörigenanlage mit sechs Plätzen wird fertig gestellt. Dringend benötigtes Material für eine Orgelreparatur wird aus der Bundesrepublik besorgt, finanziert durch dorthin übergesiedelte Christen, die sich ihrer Heimatkirche noch verbunden fühlen. | |
1973-1974 | Umfassende Renovierung der Stadtkirche Limbach, Einweihungsgottesdienst am Pfingstsonntag 1974 | |
1989 | Am 01.09.: Ökumenischer Gottesdienst zwischen den Evangelisch-lutherischen Gemeinden, der Katholischen Gemeinde und den freikirchlichen Gemeinden anlässlich des 50. Jahrestages des Ausbruches des 2. Weltkrieges. Ab Oktober Friedensgebete abwechselnd in der Stadtkirche Limbach und der Lutherkirche Oberfrohna in Verbindung mit antisozialistischen Demonstrationen. | |
1990 | Am 29.05.: In der Limbacher Stadtkirche Gottesdienst anlässlich der Amtseinführung der ersten freigewählten Stadtverordneten nach der politischen Wende 02.10.: Festgottesdienst anlässlich der deutschen Wiedervereinigung. | |
1999 | Wiedervereinigung der Stadtkirchgemeinde Limbach und der Lutherkirchgemeinde Kändler zur Kirchgemeinde Limbach-Kändler. | |
2009 | In der Nacht vom 25. zum 26.01: Ein PKW fliegt von der Straße 35 m weit und bleibt in 7 m Höhe im Kirchendach stecken. Der Fahrer überlebt schwer verletzt. Die Kirche wird davor bewahrt, dass sich auslaufendes Öl und Kraftstoff entzünden und den Dachstuhl in Brand setzen. | |
2014 | Baubeginn des neuen Gemeindezentrums im Pfarrgarten gegenüber der Kirche | |
2015 | Am 01.01.: Bildung des Schwesternkirchverhältnisses zwischen den Gemeinden Limbach-Kändler, Oberfrohna, Rußdorf und Bräunsdorf (Die einzelnen Gemeinden bleiben selbständig, die Verwaltung wird zentralisiert.) | |
Am 08.03.: Schlüsselübergabe und Weihe des Gemeindezentrums und am 08. - 10.05.: Tage der offenen Tür im neuen Gemeindezentrum |
Katholische Gemeinde Limbach | ||
1535 | Letzter katholischer Gottesdienst in der Limbacher Marienkirche | |
1906 | Erster katholischer Gottesdienst nach der Reformation im Hotel „Mannheim“ | |
1920 | Kauf der Gaststätte „Palmgarten“ durch die katholische Gemeinde | |
1921 | Beendigung der Umbauarbeiten und erste heilige Messe | |
1923 | In Limbach wird eine selbständige katholische Pfarrei gebildet. Seit 1922 war Limbach Außenstation der Chemnitzer katholischen Gemeinde. | |
1925 | Weihe der umgebauten Gaststätte „Palmgarten“ zur katholischen Pfarrei | |
1946 | Durch Flüchtlinge wächst die katholische Gemeinde auf fast 4000 Angehörige an. | |
1950 | Die Zahl der Mitglieder der katholischen Gemeinde stabilisiert sich bei 1100. | |
1957 | Neugründung der Kolpingfamilie, ein Mitglied des Kolpingwerkes (internationaler katholischer Sozialverband mit Sitz in Köln). | |
1996 | Baubeginn des neuen katholischen Pfarrzentrums an der Waldenburger Straße 16B | |
1997 | Am 24.05. Weihe der Kirche „Mariä unbefleckte Empfängnis“ durch Bischof Reinelt. |
Lutherkirche Oberfrohna | ||
1890 | Am 01.01.: Auspfarrung von Oberfrohna aus der Kirchgemeinde Limbach Mit Gründung der Kirchgemeinde Oberfrohna entstehen eine Reihe von Gemeindekreisen, deren Tätigkeit in der Vermittlung von christlichen Glaubensinhalten, Unterstützung von Missionsgesellschaften und in der praktischen Hilfe für Arme und Kranke besteht. | |
1890 | Gründung eines Kindergartens | |
1891 | Am 01.07.: Baubeginn der Kirche Oberfrohna | |
1893 | Am 11.04.: Glockenweihe Am 24.09.: Weihe der Lutherkirche Oberfrohna | |
1895 | Gründung einer Kleinkinderschule | |
1897 | Gründung einer kirchlichen Bibliothek in Oberfrohna mit einem Anfangsbestand von 290 Büchern | |
1898 | Am 04.03.: Gründung eines Diakonievereins mit anfangs 350 Oberfrohnaer Einwohnern als Mitgliedern | |
1900 | Gründung der kirchlichen Armenpflege und Gemeindediakonie in Oberfrohna Am 17.08.: Gründung der Kantoreigesellschaft | |
1942 | Drei von vier Bronzeglocken des Oberfrohnaer Geläutes müssen zu Kriegszwecken abgeliefert werden. | |
1945 | Der Kirchenvorstand der Lutherkirche Oberfrohna bittet das Landeskirchenamt um einen bibeltreuen Pfarrer. | |
1946 | Einführung von Pfarrer Pinder in die Lutherkirchgemeinde Oberfrohna | |
1952 | Am 19.10.: Weihe der zwei neuen Stahlglocken in der Lutherkirche Oberfrohna | |
1989 | Am 01.09.: Ökumenischer Gottesdienst zwischen den Evangelisch-lutherischen Gemeinden, der Katholischen Gemeinde und den Freikirchlichen Gemeinden anlässlich des 50. Jahrestages des Ausbruches des 2. Weltkrieges. Ab Oktober Friedensgebete abwechselnd in der Stadtkirche Limbach und der Lutherkirche Oberfrohna in Verbindung mit antisozialistischen Demonstrationen. | |
2005 | Am 10.09.: Weihe der in Passau neu gegossenen kleinen (gis) und großen (dis) Glocke 25.09.: Kirchweihgottesdienst erstmals mit neuem, vollen Geläut | |
2009 | Am 31.10.: Weihe der neu gepflanzten Jubellinde in Oberfrohna durch Oberbürgermeister Dr. Rickauer und Pfarrer Dr. Baier |
Lutherkirche Kändler | ||
1900 | Am 01.01.: Auspfarrung von Oberfrohna aus der Kirchgemeinde Limbach Die Kirchgemeinde Kändler hält Gottesdienst im Schulhaus und in Limbach, da die eigene Kirche noch nicht steht. Im März ist in Kändler Glockenweihe. Die Glocken werden auf einem Gerüst auf dem Friedhof aufgehängt. | |
1901-1902 | Bau der Lutherkirche Kändler Am 27.10.1902: Kirchweihfest Gründung von Vereinen, z. B. für Armen- und Krankenpflege | |
1917 | Dem Reichsmilitärfiskus müssen aus der Lutherkirche Kändler das bronzene Geläut und 39 Orgelpfeifen übergeben werden. | |
1925 | Am 24.05.: Weihe der neu gegossenen Glocken und Weihe des Ehrenmales | |
1941 | Am 15.12. wird der Kirchenvorstand informiert, dass in Kürze zwei Glocken für Rüstungszwecke abtransportiert werden. | |
1944 | Am 29.06. werden Kirche und Pfarrhaus Kändler nach Bombenabwurf schwer beschädigt. | |
1992 | Nach 20 Jahren Renovierungstätigkeit fallen endgültig die Baugerüste. Die Kirche wurde vollständig im Jugendstil renoviert. Der Gottesdienst zur Wiedereinweihung findet am Karfreitag im Beisein des sächsischen Landesbischofs Volker Kreß statt. | |
1999 | Wiedervereinigung der Stadtkirchgemeinde Limbach und der Lutherkirchgemeinde Kändler zur Gemeinde Limbach-Kändler | |
2002 | Gottesdienst in Kändler zur Weihe der dritten, neu gegossenen Glocke |
Johanniskirche Rußdorf | ||
1447 | Erste urkundliche Erwähnung des Ortes Rußdorf im Kurfürstentum Sachsen | |
1533 | Aus konfessionellen Gründen Herauslösung Rußdorfs aus der Kirchgemeinde Bräunsdorf und Anschluß an die evangelische Gemeinde in Kaufungen | |
1734 | Am 30. 08. wird die heute erlebbare Barockkirche St. Johannis in Rußdorf geweiht. | |
1845 | Die Rußdorfer Strumpfwirkerinnung stiftet für den Altar zwei Leuchter aus Gusseisen sowie einen Kelch, eine Patene und eine Hostiendose aus Neusilber. | |
1869 | Rußdorf erhält den Status einer selbständigen Pfarrei. In die 1830 erbaute Schule zieht die Pfarrfamilie ein. Die neue Schule wird im Haus Kirchweg 24 eröffnet. | |
1883 | Ein neuer Friedhof wird in Rußdorf angelegt. | |
1935 | Rußdorf wird nach Oberfrohna eingemeindet. Die Rußdorfer Pfarrei bleibt jedoch selbständig. | |
1942 | Die mittlere und große Glocke der Kirche müssen für Kriegszwecke abgeliefert werden. | |
1950 | Die 1942 abgelieferten Glocken wurden unbeschädigt in Hamburg gefunden und nach Rußdorf zurückgeführt. Dankgottesdienst am 08. 01. | |
1985-1997 | Außen- und Innenrestaurierung der Johanniskirche Rußdorf | |
2009 | Jubiläum 275 Jahre Johanniskirche Rußdorf |
Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten) | ||
Ein wesentliches Merkmal der Baptisten ist, ausschließlich Gläubige zu taufen, was zur Ablehnung der Kindertaufe führt. Es werden nicht nur Erwachsene, sondern ab einem entscheidungsfähigen Alter auch Jugendliche getauft. Voraussetzung ist die bewußte Hinwendung zum persönlichen Glauben an Jesus Christus als Herr und Erlöser (Bekehrung). | ||
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1834 | Am 23. April gründet der aus Varel (Niedersachsen) stammende Kaufmann Johann Gerhard Oncken die erste Gemeinde in Hamburg, nachdem er von einem amerikanischen baptistischen Theologen getauft worden war. Diese Gemeinde wird zur Keimzelle vieler kontinentaleuropäischer Baptistengemeinden. | |
1931 | Drei Frauen in Oberfrohna gründen einen Haus-Bibelkreis. Bisher gab es in Limbach und Umgebung noch keine baptistische Gemeinde, sondern nur Sympatisanten. | |
1932 | Im April wird im Gasthaus „Zur Krone“ in Oberfrohna eine Evangelisationswoche durchgeführt, in deren Folge am 29. Mai des gleichen Jahres die Gründung einer ersten Gemeinde erfolgt und der erste Versammlungsraum in der ehemaligen Wünschmannschen Färberei in Limbach (im Volksmund als „Aktie“ bekannt) eingeweiht werden kann. | |
1934 | Auf der Limbacher Kellerwiese findet im Sommer vier Wochen lang eine Evangelisation statt. | |
1935 | Im Juni wird der bisherige Gemeindesaal durch die Stadtverwaltung gekündigt. Ein neuer Saal wird in der Querstraße eingerichtet und bis zum Jahr 1957 beibehalten. | |
1938 | Die Limbacher Gemeinde tritt unter staatlichem Druck dem Bund Evangelisch Freikirchlicher Gemeinden bei. An der Feier zum dreijährigen Bestehen der Gemeinde nehmen 170 Besucher teil. Die Gemeinde selbst hat am Ende des Jahres 174 Mitglieder. | |
1950 | Im alten Limbacher Steinbruch werden öffentlich Taufen durchgeführt. Diese stoßen in der Bevölkerung zum Teil auf heftige Ablehnung, bringen der Gemeinde aber auch neuen Zulauf. | |
1951 | Die Gemeinde hat 372 Mitglieder. | |
1958-1978 | Die Gemeinde hat in dieser Zeit ihren Gemeindesaal in der Hauptstraße 49 in Oberfrohna. | |
1974 | erfolgt die Grundsteinlegung der Christuskapelle in der heutigen Waldenburger Straße. Das Gebäude wird weitgehend in Eigenleistung errichtet. | |
1978 | Am 1. April erfolgt die Einweihung der Christuskapelle. | |
2010 | Am 13. Juni findet erstmalig seit den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wieder eine Taufe unter freiem Himmel statt. Ca. 160 Besucher erleben dieses Fest am Naturbad „Großer Teich“. Eine weitere Open-Air-Taufe erfolgt am Pfingstsonntag, dem 27. Mai 2012, im Beisein von ca. 250 Besuchern. Sieben Personen werden getauft. |
Brüdergemeinde | ||
Die Brüderbewegung kommt im 19. Jahrhundert von Irland über England nach Deutschland. In dieser Zeit sind Teile der etablierten Volkskirchen vom Geist der Aufklärung beherrscht. Viele Christen finden zur Bibeltreue zurück. So entsteht unter anderem die „Brüderbewegung“, deren Namen sich auf den Bibelvers (Evangelium des Matthäus, Kapitel 23, Vers 8) bezieht: „Einer (Christus) ist euer Meister; ihr aber alle seid Brüder“. Ab dem Jahr | ||
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1853 | verbreitet sich von Elberfeld aus diese Glaubensrichtung über ganz Deutschland und erreicht nach | |
1885 | auch Limbach, maßgeblich durch den englischen Geschäftsreisenden und Prediger Travers William Bayly. Er hat offensichtlich auch in Limbach, im Hotel „Stadt Mannheim“ gepredigt. | |
1910 | Das Ehepaar Paul und Alwine Kühnrich unterhalten in der Waldenburger Straße 9 eine Handschuhnäherei. Sie beschäftigen Näherinnen aus Vielau bei Zwickau und gewähren ihnen Familienanschluß. Aus dem gleichen Ort stammen mehrere Angehörige der späteren Limbacher Brüdergemeinde. Im Hause Kühnrich treffen sich zu dieser Zeit gläubige Menschen zu Gebets- und Bibelstunden, die aber die Sonntagsgottesdienste mit Abendmahl in Hohenstein, der Muttergemeinde besuchen. | |
1919 | Im September feiert die Limbacher Gruppe erstmalig selbständig das Abendmahl. Weil diese Feier im Gemeindeleben der Brüderbewegung eine zentrale Stellung einnimmt, kommt dies einer Gemeindegründung gleich. Das erste Versammlungslokal befindet sich im Hintergebäude der Lederwarenhandlung Wehrenpfennig, Helenenstraße 4. | |
1924 | Neuer Versammlungsort der Gemeinde ist ein Anbau am Haus Hohensteiner Straße 10 in Pleißa. | |
1927 | Nach Verkauf des Hauses Hohensteiner Straße 10 stellt die Familie Kühnrich einen eigens dafür errichteten Anbau ihres Hauses in der Waldenburger Straße 9 als Versammlungslokal zur Verfügung. | |
1937 | Am 14.04. wird die „Christliche Versammlung“ (Brüdergemeinde) vom Nazi-Regime verboten. Es müssen vom Staat durchschaubare Strukturen organisiert und nachgewiesen werden. Unter staatlichen Auflagen wird der Bund Freikirchlicher Christen“ (B. f. C.) gegründet. Die Limbacher Gemeinde (Versammlung) tritt diesem Bund im gleichen Jahr bei und benennt den Orthopädie-Schuhmachermeister Maximilian Heinrich zu ihrem ersten als vom Staat akzeptierten Gemeindeleiter. | |
1941 | Der Bund der Baptistengemeinden und der Bund der Freikirchlichen Christen schliessen sich zum Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (K.d.ö.R.) zusammen, der am 30.10.1942 vom Staat kirchenrechtlich anerkannt und zugelassen wird. | |
1943 | Alle 29 Mitglieder der Limbacher „Brüdergemeinde“ treten der anderen Limbacher Bundesgemeinde, der Baptistengemeinde bei. 21 von diesen Personen scheiden Ende 1945 /Anfang 1946 dort wieder aus. | |
1946 | bilden sie eine Zweiggemeinde von Hohenstein und versammeln sich im Haus Georgstraße 29. Hier betreibt Max Heinrich eine Orthopädieschuhmacherei. In der darüber liegenden Wohnung von Carola und Max Heinrich finden Predigt- und Abendmahlsgottesdienste statt. | |
1951 | Einvernehmlich mit der Hohensteiner Muttergemeinde gründet sich in Limbach wieder eine selbständige Gemeinde mit Sitz im Gebäude Schulstraße 1 (heute Lindenaustraße 1) Hier findet am Ewigkeitssonntag, dem 29. 11. 1951 der erste Gottesdienst unter Beteiligung von Brüdergemeinden aus Nachbarorten statt. Der zweigeteilte Versammlungsraum fasst ca. 40 Personen. Gemeindeversammlungen finden im Regelfall im vorderen, beheizbaren Teil statt. Nur bei besonderen Anlässen, wie Weihnachtsfeiern oder Evangelisationsveranstaltungen werden beide Raumhälften genutzt. | |
1959 | Als das Gebäude Schulstraße 1 zum Verkauf ansteht, wird es inoffiziell von Peter und Margitta Walter für die Gemeinde erworben. Die Finanzierung des Kaufs erfolgt durch Kredite von Gemeindemitgliedern und der Gemeinde nahestehenden Personen. Die neuen „Eigentümer“ ziehen als Untermieter in die über dem Gemeindesaal liegende Wohnung ein und leisten Hausmeister- und Verwaltungsdienste. | |
1970 | Auf Initiative des damaligen Gemeindeleiters, Herrn Ernst Schubert (siehe auch Firmenchronik „Spezialnähmaschinenfabrik Schubert“) wird der Gemeindesaal saniert. Dies geschieht teils professionell, teils in Eigenleistung. | |
1985 | Die DDR-Regierung läßt zu, dass Kirchen und Gemeinden ihre Gemeindehäuser offiziell als Eigentümer in die Grundbücher eintragen lassen können. So bringt auch die Limbacher Gemeinde ihre Besitzverhältnisse notariell durch einen Vertrag und die Grundbucheintragung in Ordnung. | |
1989 | Nach der politischen Wende kann die Gemeinde als Hauseigentümerin frei über alle bisher vermieteten Räume selbst verfügen. Der Laden im Erdgeschoß wird an die neugegründete Firma „Hörakustik-Dietz“ vermietet. | |
1992 | Räume im 1. Obergeschoß, die zu DDR-Zeiten als Gewerberäume vermietet waren, stehen jetzt der Gemeinde zur Verfügung, die sie dringend für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen benötigt. Umfangreiche Sanierungsarbeiten sind erforderlich. | |
1993 | Am 24. Januar kann im 1. Obergeschoß der erste Gottesdienst provisorisch wieder unter dem eigenen Dach stattfinden. Am 01. 08. findet die Wiedereinweihung des Gemeindesaales statt. | |
1994 | Das Dach des Wohnhauses wurde neu gedeckt und die Fassade saniert und farbig gestaltet. |
Landeskirchliche Gemeinschaft | ||
Die Wurzeln der Gemeinschaftsbewegung sind im Pietismus zu finden. Mitte des 17. Jahrhunderts bilden sich aufgrund eines erstarrten evangelischen Kirchenwesens eine Reformbewegung, im Allgemeinen als Pietismus bezeichnet, heraus. Deren Ziel ist es, durch die Erneuerung des christlichen Lebens den Erstarrungsprozeß der Kirche zu überwinden. Dabei sammeln sich Laien (ohne akademische theologische Ausbildung) neben dem Gottesdienstbesuch zum gemeinsamen Gespräch über die Bibel und zum Gebet. Die Landeskirchliche Gemeinschaft sieht sich innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche als selbständige Bewegung mit den Auftragsschwerpunkten Gemeinschaftspflege und Evangelisation. | ||
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1893 | Der Bibelverkäufer Bernhard Kühlwein wird nach Sachsen entsandt, um die christliche Zeitschrift „Philadelphia“ zu verbreiten. Am 1. November tritt er seinen Dienst in Chemnitz an und kommt öfter auch nach Limbach. Hier sammelt er einen Kreis gläubiger junger Menschen zu Bibelauslegung und Gebet um sich und verbreitet mit ihnen christliche Schriften in Limbach und Umgebung. | |
1896 | Der Lehrer Paul Kroitzsch fördert ebenfalls in Limbach Zusammenkünfte zu Bibelauslegung und Gebet und stellt zu diesem Zweck einen Raum seiner Wohnung in der Weststraße 24 zur Verfügung. Dieser Raum wird am 26. April als „Versammlungsraum der Landeskirchlichen Gemeinschaft“ eingeweiht. Somit gilt dieser Tag als deren Gründungstag. Die Predigt zu diesem Einweihungsgottesdienst hält der 1. Vorsitzende der Landeskirchlichen Gemeinschaft Chemnitz, Paul Kleemann. In der Folgezeit stellen zwei weitere Mitglieder der Gemeinschaft ihre Wohnungen für Bibel- und Jugendstunden zur Verfügung. | |
1899 | Der Prediger Paul Seitz gründet auf der Hohensteiner Straße 43 ein christliches Erholungsheim, was aber ein Jahr später wieder aufgegeben werden musste. | |
1910 | Die Räume in Privatwohnungen reichen für die Gemeindearbeit nicht mehr aus. Deshalb zieht die Limbacher Gemeinschaft in die „Herberge zur Heimat“, Marktsteig 6 (später Kirchgemeindehaus, jetzt TeePunkt des CVJM/FCJA e.V.). Die Gemeinschaft wächst weiter. Deshalb erfolgen weitere Umzüge.: | |
1926 | in die Weststraße 63, | |
1931 | am 01. April in die Feldstraße 47 (heute Albert-Einstein-Straße 47). Dieser Saal ist fast 59 Jahre Heimat der Landeskirchlichen Gemeinschaft Limbach, muss aber | |
1990 | wegen erhöhter Mietforderungen aufgegeben werden. Die Gemeindeversammlungen werden wieder in das Kirchgemeindehaus, Marktsteig 6, verlegt. Bibelstunden finden wieder abwechselnd in Privatwohnungen statt bis dafür | |
1992 | in der Albert-Einstein-Straße 30 ein geeigneter Raum gefunden wird. | |
1999 | Am 14. März bezieht die Landeskirchliche Gemeinschaft Limbach nach Kauf des Küchenanbaues des ehemaligen Krankenhauses die umgebauten und schön vorgerichteten Räume an der Pleißaer Straße 13c und weiht sie ein. Ein Saal mit 80 bis 100 Plätzen und mehrere Räume für Kinder-, Jugend- und Ehepaararbeit stehen nun zur Verfügung. |
Evangelische Allianz in Limbach-Oberfrohna |
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Seit Anfang der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts besteht zwischen den evangelischen Christen der verschiedenen Gemeinden in Limbach-Oberfrohna mit wachsender Tendenz ein guter Kontakt zueinander, auf Grundlage der Deutschen Evangelischen Allianz - einer Verbindung evangelischer Gemeinden und Einzelpersonen. |
Folgende evangelische Gemeinden arbeiten derzeit in diesem Sinn zusammen:
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Die alljährlichen Allianzgebetswochen und Gottesdienste im (Stadt-)Park; gemeinsame Arbeit an missionarischen Aktivitäten wie der Großevangelisation „ProChrist“, Austausch von Predigern, gemeinsame Chorauftritte und vieles mehr zeugen von dieser Zusammengehörigkeit. |
Verfasser | Frank Winter |
Quellen | Stadtkirche Limbach:
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Katholische Gemeinde Limbach:
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Lutherkirche Oberfrohna: Pfarrer Christian Seltmann, Pfarrer Dr. theol. Karl-Heinz Baier: Gedenkschrift zur Glockenweihe 2005 der Lutherkirche Oberfrohna | |
Lutherkirche Kändler: Renate Jungmann, Pfarrer Andreas Vögler: “100 Jahre Lutherkirche Kändler“ | |
Johanniskirche Rußdorf:
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Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten):
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Brüdergemeinde: Werner Walter: Aus der Geschichte der Brüdergemeinde zu Limbach-Oberfrohna 1919 - 2004 Seidel & Seidel GbR, Auerbach, 2005 | |
Landeskirchliche Gemeinschaft: Frieder Thalwitzer: Landeskirchliche Gemeinschaft Limbach (unveröffentlicht, Fundus Esche-Museum) | |
Bilder | Frank Winter |
Die Informationen zur Heimat- und Industriegeschichte der Region Limbach sind von Mitgliedern des Fördervereins gesammelt und für die Besucher des Esche-Museums aufbereitet worden. Das Internetangebot umfasst nur eine Auswahl von Beiträgen und soll Anregung sein, sich bei einem Besuch des Esche-Museums vor Ort eingehender zu informieren.
Hinweise und geeignete Dokumente zum angesprochenen Themenkreis nehmen wir jederzeit gern entgegen.