1839 | Am 02.05. wird Gustav Willkomm als Sohn eines Strumpfwirkers in Chemnitz geboren. Er studiert an der Höheren Gewerbeschule zu Chemnitz (jetzt TU Chemnitz) und am Polytechnikum zu Dresden (jetzt TU Dresden). Auf Grund ausgezeichneter Studienleistungen erhält er ein Reisestipendium, das er für eine Studienreise nach England, Holland, Belgien, Frankreich und in die Schweiz nutzt. Ein Auftrag für eine umfangreiche statistische Arbeit führt ihn in viele sächsische Fabriken, u. a. auch in Limbacher Firmen. Nach der Ausbildung erhält er Anstellungen in Chemnitz (Maschinenfabrik Hartmann), Bautzen, Manchester, Sheffield und Harzdorf bei Reichenberg in Böhmen. | Bild 1: Gustav A. Willkomm Bild 1: Gustav A. Willkomm Bild 2: Manuskript des Lehrbuches „Technologie der Wirkerei“ Bild 2: Manuskript des Lehrbuches „Technologie der Wirkerei“ |
1868 | Weil er in Limbach wegen seiner früheren guten Arbeit in Erinnerung geblieben ist, beruft ihn das „Limbacher Komitee zur Gründung einer Fachschule für Wirkerei“ im Oktober zur Übernahme der Einrichtung und Leitung einer zu gründenden Fachschule für Wirkerei. |
| Er wird zusätzlich vor die Aufgabe gestellt, theoretischen Unterricht in Wirkerei zu erteilen. Grundlagen hierzu gibt es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Es gibt nur Veröffentlichungen zu einzelnen Teilgebieten. Gustav Willkomm erarbeitet sich zunächst die Grundlagen für seinen eigenen Unterricht. Dies geschieht mit wissenschaftlicher Gründlichkeit. Damit schafft er einen neuen Zweig der Textiltechnologie, die Technologie der Wirkerei in einer ersten zusammenfassenden Darstellung. |
1875 | Aus dieser Arbeit resultiert die Veröffentlichung des I. Teiles des Lehrbuch „Technologie der Wirkerei“. Der Inhalt umfasst: |
| - Handwirkerei und
- Warenuntersuchungen
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1878 | Es erfolgt die Veröffentlichung des II. Teiles des genannten Lehrbuches mit folgenden Inhalten: |
| - Mechanische Wirkerei
- Herstellung der Formen gewirkter Gebrauchsgegenstände
- Nähen der Wirkwaren
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| Die Ehefrau Gustav Willkomms schreibt die Texte als Vorlage für den Druck ins „Reine“. Die Zeichnungen fertigt er selbst an. Die Urschrift befindet sich im Besitz des Esche-Museums. |
1876 | Gustav Willkomm wird zum außerordentlichen Mitglied der Königlich Technischen Deputation zu Dresden ernannt. |
1883-1898 | Willkomm ist Mitglied des Stadtrates. Vorher gehörte er schon während der 1870er Jahre dem Gemeinderat an. |
1884 | Gustav Willkomm wird der Professorentitel verliehen. |
1894 | Er wird ordentliches Mitglied der Königlich Technischen Deputation Dresden. Im gleichen Jahr wird ihm das Ritterkreuzes I. Klasse, der Albrechtsorden verliehen. |
1910 | Am 27.03. verstirbt Gustav Willkomm. |